Thursday, January 20, 2011

Hi Mutti

1 Jahr lang haben die Federn zwischen uns geschwiegen. Der Grund dafür war der MASSIVE Vertrauensbruch Deinerseits. Ich hatte mich streng VERTRAULICH an DICH PERSÖNLICH gewand und dies UNMISSVERSTÄNDLICH auf dem Umschlag kund getan. Und Du hattest nichts besseres zu tun, als DAMIT zu meinem Vater zu rennnen! Ein Mensch, der in meiner Kindheit GEWALTTÄTIG gegen mich - mit seinem eigenen Sperma wohl erzeugt - war. Ein Mensch, dem ich die erste TODESANGST meines Lebens zu verdanken habe. DU warst damals nicht dabei - ABER ICH! ICH WEISS WOVON ich spreche - Du kannst es nur ahnen. Ein Mensch, der mir NOCH NIE eine einzige persönliche Zeile geschrieben hat! Meine psychischen Probleme - unter denen ich eben i. d. R. NICHT leide, wenn ich unterwegs bin, WESWEGEN ich dies mit vorliebe bin - haben ihre Ursache in meiner Kindheit.

Ich war selber Vermieter und mir willst Du erklären, wie man eine Wohnung mietet? Das kann ich JEDERZEIT tun, wenn ICH es will. Aber ich WILL es nicht. Sehe lieber etwas von der Welt - bin frei - ungebunden , flexsibel. Eine Wohnung ist gebundenes Kapital, kann ich nicht mitnehmen. Gleichwohl wäre es "nett", wenn die eurige als mein Alterswohnsitz erhalten bleibt. Nach deinem letzten Brief muss ich ja eher davon ausgehen, das dem nicht so ist und auch diese ggf zur Finanzierung einer Alterpflege verkauft wird, da Ihr meine angebotene Hilfe bereits ausgeschlagen habt.

(...)

ICH MÖCHTE MICH HIERMIT FÜR DAS Weihnachts/Geburtstagsgeld BEDANKEN und ein erfolgreiches 2011 wünschen.

ZUSAMMENFASSUNG, was ich in den letzten Monaten so erlebt habe:

Ursprünglich geplant war den Missisippi entlang über den MRT per Rad zurück zu legen. Über Miami flog ich am letzten Tag der 2010ner Touristensaison nach Minneapolis und besuchte erst mal die weltbekannte MALLOF AMERIKA in der Nähe des Flughafens. Dann ging es gleich weiter über einige lokale Bike-Trails, wie den LAKE WOBEGON TRAIL zum Itaska - STATE PARK, wo der Missssippi ent"springt". Genau genommen sind es mehrere Seen. Von BEMIDIJI ging es dann nochmal fast zurück nach Itaska um in 5 Tagen die erstem 50,5 Flussmeilen per Kanu zurück zulegen. Von Bemidiji aus bietet sich dann die Abkürzung über den PAUL BUNYAN TRAIL an. Planmässig dann per MRT (Missisippi River Trail meist über Strassen, teils Parks) zurück nach Minneapolis. Dort bleib ich dann aber "hängen" bis zum Ende meiner 2010ner US-Zeit: Erst 2-3 Wochen für die ganzen Museen der Stadt, wie das Institute of Arts, das MILL-Museum, das WALKER oder das American Swedish Institute. Dem schloss sich das Asian Film Festival an währenddessen der Hauptteil meines Rahmens in der Mitte zerbrach.

Auf der Suche nach einem erfahrenen Schweisser lernte ich dann Hans kennen, der ein Rad für 11 Personen aus 11 alten Rädern und einem VW Chassis baute. Letztlich warteten wir dann aber doch bis Thomas Seide ein verstärktes Mittelrahmenteil gefertigt und geschickt hatte. In den ersten Tagen dieser Wartezeit bekam ich den Schlüssel zur Wohnung von Hans in die er gerade erst mit seiner Freundin eingezogen war. Sowas könntet Ihr Euch mit Eurer Wohnung wohl niemals vorstellen. Nicht mal Euren eigenen Sohn würdet Ihr in Eurer Abwesenheit als House Keeper akzeptieren. Zumindest habt Ihr mir sowas noch nie angeboten.

Na ja, so ergab es sich zumindest, das ich noch ein paar Wochen in den Bibliotheken der MINNESOTA STATE UNIVERSITY an meinem Blog, dem Ihr Euch beharrlich verweigert, arbeitete und einen zusätzlichen Flug von Minneapolis über Denver nach New Orleans buchte, von wo aus es dann über Miami, Boston und Ponta Delgada auf Sao Miguel nach FLORES ging. Dabei schlief ich die letzte Nacht in Minneapolis in einem Motel in der Nähe des Flughafens, das der Freund des Eigentümers einiger ACE Hardware-Stores betreibt. Diesen lernte ich kennnen, da mir im Zusammenhang mit der Trike Katastrophe - wie immer in solchen Fällen - auch noch das halbe Gepäck geklaut wurde, wozu ich für den Ersatz Sponsoren suchte. Neben dem ACE Eigner, der Werkzeug und die Übernachtung sponserte, war dies auch der Gründer und Eigner von MIDWEST MOUNTAINEERING.

SOUTHWEST AIRLINES versuchte im Gegensatz dazu die Doppelte und 3-fache Fahrradstrafgebühr von mir zu erhaschen, aber dieses Geld holte ich mir zurück durch Reklamation in Denver, Taschen-Erhalt und schliesslich Rückgabe in New Orleans. Die Bestimmungen sehen einen Aufpreis bei Überschreiten von Maximalmassen, Maximalgewichten - wie zum Beispiel FAHRRÄDER - vor. 50 Dollar Strafe. Die findigen Geldmachleute in Minneapolis meinten dann 50 Dollar, weil es ein Rad IST, + 50 Dollar weil es AUCH grösser ist + 50 Dollar, weil es AUCH schwerer ist. Gemeint ist mit der Traif-Bestimmung natürlich "+ 50 Dollar wenn eines ODER MEHRERE der Merkmale zutreffen aber natürlich NICHT Mehrfachbestrafung. Durch die leitende Managerin in Denver lies ich dies dann SCHRIFTLICH feststellen, das ich 50 Dollar zurück erhalte (auf die 3. 50 hatte Mensch bereits in Minneapolis "aus Kulanz" verzichtet) Auszahlen wollte man diese aber nicht, da ja die Zweigstelle in Minneapolisden Fehler beging und nicht die in Denver. Einen Scheck wollte man senden, der ja a) ohnehin verloren ging und b) mit 38 Dollar "Scheckeinreichungs-Sondergebühr" belegt würde.Das ich die 50 USD dann DOCH noch in New Orleans zurück erhielt ging so: Für "abgerissene Gepäckverschlüsse" gibt es "aus Kulanz" eine Tasche. Damit hatte ich etwas, was ich zurückgegeben konnte und somit etwas was verbucht werden kann... Bürokratie Deine Sternchen!

In FLORES, welches ich ausnahmsweise mal ohne weitere Gepäckstrafgebühr seitens SATA erreichte schlief ich die erste Nachtin einem im Umbau befindlichen Häuschen, das mir beim Abendlichen Besuch der "Dorf-Kneipe" von BADANELA angeboten wurde und die folgenden beiden Nächte in einem der aletne leeren Häuschen gegenüber eines Menschen, den ich bereits im Vorjahr in Santa Cruz d. F. kennnenlernte und der natürlich ebenfalls zuvor besagte Dorfkneipe besuchte... Essensversorgung inklusive. Auf einer so bergigen Atlantikinsel mit 4000 Bewohnern + Struffel ist die LM-Versorgung natürlich nicht so einfach und es ist praktisch, das der radelnde Struffel in CEDROS und PONTA RUIVA die beiden ausgewanderten Deutschen Ehepaare findet bzw diese mich. Nächte wieder im Zelt wie ich es gewohnt bin - in Minneapolis ohne Probleme bis Minus 10 Grad und dabei nicht mal alles verfügbare angehabt. In Ponta Delgada (Flores) werde ich dann auch noch mal zum Schlafen im Haus + Geburtstag eingeladen.

Hinweis: Teile dieses Briefes verwende ich nochmal in anderen Postings für Links, die ich für eine neue Startseite von http://www.azoren2007.blogspot.com/ brauche. Hintergrund ist das es aus technischem Grund für jeden Tag nur einen Eintrag geben sollte.

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